Englische Schule

Als Englische Schule (auch liberaler Realismus; englisch English School oder International Society[1]) wird eine politikwissenschaftliche Denkschule bezeichnet, deren Kernaussage darin besteht, dass die Anarchie in den Internationalen Beziehungen dadurch aufgehoben wird, dass Staaten durch gemeinsame Werte, Normen und Institutionen in eine internationale Gesellschaft integriert sind.

Sie gilt als konstruktivistische Theorie, die aber das indeterministische System der Anarchie herausstellt. Sie ist stark vom Funktionalismus und Realismus beeinflusst.

Der Begriff ist durch den Forschungsschwerpunkt in Großbritannien geprägt, da die Hauptvertreter der Englischen Schule (u. a. Hedley Bull und Martin Wight) an der Oxford University und vor allem an der London School of Economics arbeiteten. Er wurde durch Roy Jones im Jahr 1981 in einer Kritik geprägt, in der er eigentlich dazu aufrief, die Englische Schule zu beenden.[2] Moderner Vertreter ist der ebenfalls an der London School of Economic lehrende Barry Buzan.

  1. Robert Jackson, Georg Sørensen: Introduction to International Relations. Theories and Approaches, dritte Auflage, New York 2007, S. 47.
  2. Siegfried Schieder, Manuela Spindler: Theorien der internationalen Beziehungen, Budrich, Opladen [u. a.] 2006, ISBN 978-3-8252-2315-1

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